The signs of the sacred. The imprints of the real
Twentieth-century Graphic Arts in the Contemporary Art Collection of the Vatican Museums
Braccio di Carlo Magno
Am 11. Dezember öffnet in den Bernini-Sälen des Braccio di Carlo Magno auf dem Petersplatz die Ausstellung „The signs of the sacred. The imprints of the real. Twentieth-century Graphic Arts in the Contemporary Art Collection of the Vatican Museums“ [Die Zeichen des Sakralen. Die Spuren des Realen. Die Grafik in der Kunst des 20. Jahrhunderts der Sammlung für zeitgenössische Kunst der Vatikanischen Museen] ihre Pforten. Die von Francesca Boschetti in Zusammenarbeit mit Micol Forti – Assistentin und Kurator der Abteilung für Kunst des 19. Jahrhunderts und der Gegenwart der Gegenwart der Vatikanischen Museen – betreute Ausstellung zeigt zum ersten Mal eine außergewöhnliche Sammlung von ca. 150, größtenteils bisher noch nie ausgestellten grafischen Werken, die Teil der 4.000 Werke umfassenden vatikanischen Sammlung von Drucken, Stichen, Zeichnungen und Fotografien des 19. und 20. Jahrhunderts sind. Dieser verborgene Schatz, der normalerweise aus offensichtlichen Gründen im Halbdunkel der Schubladen aufbewahrt oder nur turnusmässig für kurze Intervalle ausgestellt wird, kann nun bis zum 29. Februar des kommenden Jahres kostenfrei bewundert werden.
Ausgestellt werden die grafischen Meisterwerke von Edvard Munch, Paul Klee, Otto Dix, Max Ernst, Oskar Kokoschka, Umberto Boccioni, Felice Casorati, Giorgio Morandi, Piero Dorazio, Marc Chagall, Joan Miró, Henri Matisse, wie auch Zeichnungen, Gemälde und Skulpturen derselben Meister oder anderer Künstler, die zu den Drucken in ikonographischer oder chronologischer Beziehung stehen.
Die 1973 zeitgleich mit der Sammlung der Kunstwerke des 20. Jahrhunderts entstandene Grafik-Sammlung ist noch jung und ungewöhnlich, da sie nicht auf den Wunsch eines Sammlers zurückgeht, sondern die natürliche und spontane Antwort auf die Aufforderung Papst Paul VI. an die Welt der Kunst ist, die historische Verbindung zwischen Kirche und zeitgenössischer Kultur wiederherzustellen. Seit dem Tod Pauls VI. will man mit den nach verschiedenen Kriterien erfolgenden Neuerwerben in den bestehenden historischen Sammlungen Lücken schließen und zugleich die Kontinuität mit der ursprünglichen Idee bewahren, Zeugnis abzulegen für die zeitgenössische Spiritualität.
Eine wertvolle und einzigartige Ausstellungsinitiative, die es uns – wie die Direktorin der Vatikanischen Museen Barbara Jatta betont – ermöglicht, „Licht in ein Kunstgenre zu bringen, das vielleicht weniger bekannt, weniger spektakulär und weniger Aufsehen erregend ist als die Mal- und Bildhauerkunst. Eine intime Kunst, aber vielleicht gerade aus diesem Grund eine, die das Herz und die Seele der Menschen direkter erreicht.“
Der Ausstellungskatalog wird von den Edizioni Musei Vaticani herausgegeben