Vatikanische Museen

Paul III. Farnese (1534-1549) ließ nicht nur den von Bramante entworfenen Belvedere-Hof fertigstellen und einen Teil der Vatikanischen Gärten anlegen – er gab auch einen weitläufigen Geheimen Garten in Auftrag, der im westlichen Bereich, vor der heutigen Vatikanischen Pinakothek, angelegt werden sollte. Ein Fresko im Inneren der Engelsburg, das Prospero Fontana 1545 schuf, zeigt diesen Garten, der von einer hohen Umfassungsmauer umgeben war. Wenige Jahrzehnte später fand er sich auf einem Plan von Mario Cartaro aus dem Jahr 1574, wo er als „Geheimer Garten von Papst Paul III.“ bezeichnet wird.

Mit den Arbeiten wurde ein Architekt aus Ferrara betraut: Jacopo Meleghino (um 1480-1549). Er ließ ein etwa 90 x 130 Meter großes Grundstück ebnen und dieses – inspiriert von den Geheimen Gärten der Renaissance – mit hohen Mauern umgeben, an denen sich Spaliere voller Zitrusfrüchte, Pampelmusen, Zitronen und Zedratzitronen befanden. An jeder Seite ließ er  ein großes Zugangstor anbringen. Im Inneren war der Garten in vier Beete unterteilt, die durch von Pergolen überdachte Wege verbunden waren, wie man auf einem Druck von 1565 sehen kann. Im nachfolgenden Jahrhundert ließ Papst Clemens X. Altieri (1670–1676) den Garten erweitern, sodass er die heutige quadratische Form erhielt, was auch die heutige Namensgebung des Areals erklärt.

Seit der Zeit von Papst Gregor XVI. Cappellari (1831–1846) besteht der Quadratische Garten aus vier großen Beeten, die ihrerseits jeweils in vier Sektionen unterteilt sind. In der Mitte befindet sich ein mit den Symbolen des päpstlichen Wappens verzierter monumentaler Brunnen, bestehend aus einem runden Becken auf einem hohen Sockel und einer Schale aus grauem Marmor. Der Brunnen stand ursprünglich im Pinienhof und war 1835 von dort entfernt worden, um Platz für das Fundament der Antoninus-Säule zu schaffen. Weitere kleinere Brunnen wurden innerhalb des Parterre und an den Fassaden entlang der Umfassungsmauern aufgestellt.