Jean Fautrier, Christ en croix

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Jean Fautrier, Christ en croix
Jean Fautrier, Christ en croix
Saal 18. Sakrale Kunst im Frankreich der 1920er – 1950er Jahre

Christ en croix ist ein untypisches Beispiel für das künstlerische Schaffen des Malers Jean Fautrier. Das 1929 gemalte Gemälde illustriert den Moment, in dem der Künstler begann, sich von einer realistischen Kapitulation zu entfernen, und düstere Erscheinungen zu schaffen, wobei er sich auf ein einziges Element konzentrierte. Der an der Royal Academy und der Slade School of Art ausgebildete Künstler, auf den besonders Turner große Faszination ausübte, hatte damals bereits mit dem allmählichen Auflösen der Form begonnen, was typisch sein sollte für seine reifen Werke. Neben zerlegten Tieren und großen Figuren von Männern und Frauen, deren Formen ohne Details, und nur angedeutet sind, erscheint auch ein gekreuzigter Christus: die mit dicken Pinselstrichen aufgetragene klumpige Malpaste lässt schon die zukünftige Entwicklung erahnen, die den Künstler Anfang der 1940er Jahre zu einem der wichtigsten europäischen Vertreter der materisch bestimmten informellen Kunst (Informel) machen sollte.