Venturino Venturi, Stele; Monotipo-stele

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Venturino Venturi, Stele (Vorder und Rückseite)
Venturino Venturi, Stele (Vorder und Rückseite)
Venturino Venturi, Monotipo-stele
Venturino Venturi, Monotipo-stele
Saal 23. Italien nach dem Zweiten Weltkrieg

Die Stele ist eines der vollendetsten Beispiele für die linguistische Suche des toskanischen Bildhauers Venturino Venturi in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Der Künstler, der  der Debatte um das Thema Abstraktion-Figuration unbeteiligt gegenüberstand, für die künstlerische Gärung seiner Zeit aber durchaus empfänglich war, lebte von 1947 bis 1948 in Mailand, wo er Migneco, Birolli und Lucio Fontana kennenlernte. Letzterer forderte ihn auf, sich der von Fontana gegründeten  Bewegung der raumbezogenen Kunst, dem sogenannten „Spazialismo“, anzuschließen.
Die große Stele aus Holz ist typisch für Venturis Experimentierfreudigkeit in jenen Jahren:  der Künstler bediente sich dafür des Teils einer alten Holztür, deren Oberfläche er bearbeitete, indem er ihr mit geometrischen und kosmomorphen Elementen Leben einhauchte. Er benutzte sie zuerst als xylographische Matrix, um sie dann in eine Skulptur zu verwandeln. Der große, in dem Saal ausgestellte Abdruck ist eine Monotypie, die man durch das Pressen der mit Drucktusche imprägnierten Platte auf das Papier erhielt.