Saal 24. Italien nach dem Zweiten Weltkrieg

Der starke kreative Impuls, der die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg prägte, kam in Italien in der hitzigen Konfrontation zwischen zwei dominanten und gegensätzlichen Tendenzen zum Ausdruck: einerseits einer oft von Protestabsichten begleiteten realistischen Rekonstruktion des Sujets, die hier durch Ennio Morlotti repräsentiert wird, und auf der anderen der Öffnung für die abstrakten Sprachen, die oft mit dem Experimentieren mit neuen Materialien einherging, die von den traditionellen abwichen, wofür Alberto Burri und Lucio Fontana die wichtigsten Vertreter sind. Zeitgenössisch, aber distanziert ist der linguistische Vorschlag Mario Mafais, der seine Formation im Umfeld der Römischen Schule erhalten hatte und einer der Figuration verbundenen Suche treu blieb, die manchmal von düsteren Tönen durchzogen und dann wieder darum bemüht war, den Alltag in poetischen Abschweifungen wiederzugeben.