Saal 34. Abstraktion und technische Experimentierfreudigkeit

In den 1960er Jahren ersannen die Künstler, die – sich des historischen Moments bewusst – aufgeschlossen waren für die sozialen und kulturellen Umwälzungen, neue visuelle Hypothesen für die Interpretation der Welt. Vokabeln, die sich bisher in keinem figurativen Lexikon fanden, konnten nun dort Einzug halten. Provokation, Spiel, Interesse für die Wissenschaft wurden so zu grundlegenden Elementen für einige der wichtigsten Strömungen des Jahrzehnts. In diesem Kielwasser sind die visuell-kinetische Suche des Venezolaners Jesus-Rafael Soto und die technisch-prozeduralen Experimente des Hans Hartung angesiedelt. Die Nebeneinanderstellung von chronologisch weit voneinander entfernten Arbeiten wie denen des Amerikaners Max Cole und des Afrikaners El Anatsui wollen das Augenmerk des Betrachters darauf lenken, dass die Motivationen, die den Ausschlag zur Entstehung einander ähnelnder Elementen gegeben haben, oft sehr verschieden sein können.