Otto Dix, Kreuztragung

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Otto Dix, Kreuztragung
Otto Dix, Kreuztragung
Saal 15 und 16. Der Anfang des 20. Jahrhunderts in Deutschland

In den Jahren des Zweiten Weltkriegs entwickelte Otto Dix ein besonderes Interesse für die Darstellung sakraler Sujets, besonders die Episoden aus dem Leben Christi und der Jungfrau Maria. Die Kreuztragung fällt in diese Phase des akzentuierten Mystizismus: im Kontrast zu seiner vorherigen Neigung zu einer bitteren Sprache und einer gewaltigen visuellen Wirkung zog der Künstler nun ein sanfteres Ausdrucksregister vor. Er milderte die Töne und schuf angenehmere Bilder, wie in dieser Szene, die ganz auf die zierliche Gestalt der hl. Veronika konzentriert ist, die sich durch die zarte Rosafärbung ihres Gewandes kennzeichnet. Dix veränderte zwar seinen allgemeinen Ansatz, nicht aber sein Ziel – das blieb auch weiterhin die moralische Verurteilung sozialer Ungerechtigkeiten und wurde durch die Mimik seiner Figuren zum Ausdruck gebracht.