Platte des Grabes der Familie einer Hebamme

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Platte des Grabes der Familie einer Hebamme
Platte des Grabes der Familie einer Hebamme
Sektion VIII. Familiäre und soziale Beziehungen

Die Inschrift des monumentum, das der Ehemann Publius Gellius Vitalio für Valeria Verecunda (34 Jahre) errichten ließ und das für die ganze Familie gedacht war – auch freigelassene Sklaven (liberti) und deren Nachkommen –, erwähnt 3 Personen mit unterschiedlichen Familiennamen, deren Verwandtschaftsverhältnis ungewiss ist: Valeria Vitalis, Gellius Chresimus, Iulia Chreste. Es scheint, dass es sich bei Vitalis um eine frühere Tochter der Verecunda handelt; dass Chresimus  der natürliche Bruder des Vitalio ist und Chreste die Adoptivschwester des Letzteren, die aber wie eine Tochter geliebt wurde. Das Gebäude verfügte über eine Treppe (scalare), die zu einem Obergeschoss mit einem Raum (cubiculum) führte, der für andere Zwecke bestimmt war. Verecunda war in der ersten der 14 Stadtregionen Roms (Porta Capena an der via Appia) als iatromea tätig – eine seltene lateinische Umschreibung der griechischen Bezeichnung iatró-maia „Medikus-Hebamme“, eine Art Mittelding zwischen einer Ärztin und der – häufiger vorkommenden – obstetrix, „Geburtshelferin“. Den Text schließt ein Wunsch ab (vivas: „sie möge leben!“).