Epitaph einer von ihrem Gatten bestatteten Frau

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Epitaph einer von ihrem Gatten bestatteten Frau
Epitaph einer von ihrem Gatten bestatteten Frau
Sektion XII. Familie und Gesellschaft: andere Inschriften

Marcus Aurelius Sostratianus Straton, Widmer des Epigraphs und Auftraggeber des Grabes, bestattet seine 45jährige, als „heilige Frau“ gepriesene Gattin Fabia Laeta, in einer cupula structilis, also einem Grab, das geometrisch an die liegende Hälfte eines Fasses erinnert (cupa bedeutet Fass; in der Verkleinerungsform: cupula), und wahrscheinlich als „Zementbau“ (opus caementicium) errichtet, also mit Mörtel und Tuffstein-Fragmenten gebaut wurde, der die Aschenurne (oder einen Sarg) umschloss und mit einer Inschriftentafel versehen war. Beispiele für „Fass-Gräber“ sind noch heute in der Nekropole der via Triumphalis im Vatikan und in der Nekropole der Isola Sacra (Ostia) zu sehen. In der letzten, auf Griechisch geschriebenen Zeile, nach dem Gruß „Gegrüßt seid ihr“, folgt die populäre, knappe und bittere philosophische Feststellung „Das (ist das Leben)“ (= das Grab). Der Passant wird aufgefordert, sich des Schicksals bewusst zu werden, das jedes sterbliche menschliche Wesen ereilt – worin auch die Aufforderung impliziert ist, sich am Leben zu freuen, das eine wohltuende und glückliche Gelegenheit ist.