Epitaph mit Drohung an jene, die das Grab schänden

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Epitaph mit Drohung an jene, die das Grab schänden
Epitaph mit Drohung an jene, die das Grab schänden
Sektion XIII. Inschriften verschiedenen Inhalts

Claudia Monime, Widmerin der Stele, ließ dieses Epitaph (titulum) schreiben (scripsit) zur Erinnerung (memoriam) an ihren 25jährigen Sohn Fulvius Epagathus und fügte eine Warnung an, die auf Grabepigraphen häufig zu finden war: „Wer immer die Stele und ihre Inschrift entfernen will, wird diesen Schmerz erleiden“, also dieselbe Kränkung erfahren, die er selbst zufügt. Das Schänden von Gräbern, vor allem ausgestorbener Familien, war im Altertum häufig: so konnte man die dort befindlichen Gegenstände plündern, bzw. das Gebäude oder den Begräbnisort anderweitig nutzen. Wenig nützte hier der status eines den Göttern der Unterwelt geweihten Guts (res religiosa). Das vom Gesetz bekämpfte Phänomen wurde im Laufe der Zeit immer härter bestraft, was von leichteren Strafen bis zur Verurteilung zu Zwangsarbeit, ja, in besonders schlimmen Fällen von Banditentum sogar bis zur Todesstrafe gehen konnte. Dennoch gelang es nicht, dieser Unsitte vollkommen Herr zu werden.