Platte des Familiengrabes eines coriarius

Photogallery

Platte des Familiengrabes eines coriarius
Platte des Familiengrabes eines coriarius
Sektion XIII. Inschriften verschiedenen Inhalts

Dem ewigen Schlaf, der manchmal unter den Schutz der Manen (die guten Geister der Verstorbenen) gestellt wird, sind einige (auch domus aeternales genannte) Gräber geweiht. So auch jenes, das Lucius Valerius zu Lebzeiten für sich errichten ließ, für die freigelassenen Sklaven und Sklavinnen (liberti, libertae) mit Nachkommen, sowie für Lucius Caecilius Victor, einen Händler, der sich auf das Handwerk der Lederbearbeitung (coriarius) verstand. Hier wurde bereits die 27jährige Sulpicia Chrysis begraben, genannt Bassa (Gattin des Valerius?). Der Glaube des Heiden Valerius (das im Singular gebrauchte Wort deus genügt nicht, um ihn als Christen auszuweisen) wird durch folgende mahnende Worte an den Passanten deutlich: „Gott wird dein Zeuge sein, der du dies hier gelesen und nicht gebetet haben wirst“. Während das Gebet am Grab die Religiosität des Passanten beweist, lässt sich die Erwähnung dessen, der nicht gebetet haben wird, auf einen möglichen Grabschänder beziehen, dessen eventuelle Schuld einen göttlichen Zeugen haben wird. Doch auch diese und ähnliche Formeln konnten die Zerstörung und Plünderung der Gräber nicht verhindern.