Vatikanische Museen

„Hier ruht in seinem (Grab) der unglückliche Cicercula, Name dessen, der unschuldig lebte. Ruhe stets in Frieden! Während er gemäß der Natur sein zweites Jahr vollendete, wurde er eines düsteren Tages dahingerafft und es ward ihm ein viel zu frühes Begräbnis beschieden“. Das Epitaph der Grabplatte für ein Kind, dessen Name das liebevolle Diminutiv einer Hülsenfrucht ist, ist in Versen geschrieben und wird in der letzten Zeile um ein klassisches Zitat bereichert (Virgil, Eneide, Bücher VI, Vers 429 und XI, Vers 28). Im Widerspruch dazu steht die schlechte Qualität der von einem Analphabeten gravierten Komposition, was die allgemeine zivile und kulturelle Dekadenz der damaligen Epoche widerspiegelt. Im Kreis rechts das Symbol des christlichen Glaubens, das  ausgedrückt wird durch die Verbindung der griechischen Anfangsbuchstaben Χ und Ρ von Χριστός (Christós), „Christus“, verstanden als „Anfang“ (Buchstabe alpha links) und „Ende“ (Buchstabe omega rechts) des Universums. Eine Anspielung auf den Namen und die Passion Christi ist auch das oben eingravierte Kreuzmonogramm, das ebenfalls mit alpha und omega versehen ist.