Deckel eines Frauensarkophags

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Deckel eines Frauensarkophags
Deckel eines Frauensarkophags
Saal XIV. Tonsarkophage aus Tuscania

Neben der Herstellung von Sarkophagen aus Stein kann sich Süd-Etrurien zwischen dem 3. und 2. Jh. v. Chr. die Produktion von Terrakottasarkophagen durchsetzen, was vor allem in Tuscania zur Eröffnung zahlreicher Werkstätten führt, dem Zentrum, aus dem auch das Grabmal mit dem sterbenden Adonis stammt.
Auf diesem Deckel in Form einer Kline (bei Banketten benutztes Bett), der in zwei Teilen ausgeführt wurde, die innen hohl sind, ist eine in der Pose der Gastmahlsteilnehmer seitlich liegend Frau dargestellt. Sie ist angetan mit einem kurzärmeligen Hemd, einer gegürteten Tunika und einem das Haupt verhüllenden Umhang und trägt verschiedenes Geschmeide: ein Diadem mit Juwelen, Ohrgehänge, eine Kette mit flachem Band, Ringe, Armreifen und anderen Armschmuck. Der Unterteil des Sarkophags ist nicht erhalten.
Auf künstlerischer Ebene lässt sich eine Qualitätsminderung in der Wiedergabe der Körperformen feststellen, mit einem schematischen und stereotypen Modell, aus dem das für diesen Künstler typische Motiv der mandelförmigen Falten auf der Brust hervorsticht. Obwohl man der Darstellung des Kopfes mehr Aufmerksamkeit widmete, folgen Sarkophag-„Porträts“ dennoch feststehenden Typologien, die den geläufigen Modellen entsprechen. Vor allem Frauenbilder tragen im allgemeinen relativ unpersönliche Züge, die den Modellen der Spätklassik entsprechen.