Saal Matisse feiert 10. Jahrestag
Saal Matisse feiert 10. Jahrestag

Saal Matisse feiert 10. Jahrestag

22. Juni 2021

Ein doppeltes Jubiläum für die Vatikanischen Museen, und insbesondere für die Sammlung zeitgenössischer Kunst: am 22. und 25. Juni jähren sich der 10. Jahrestag der Einrichtung des Matisse-Saals (Vatikan, 22. Juni 2011) und der 70. Jahrestag der Einweihung der Rosenkranzkapelle von Vence (Frankreich, 25. Juni 1951), deren letzte Entwürfe für die Glasfenster L'Arbre de vie in den Museen des Papstes – im sogenannten Saal „Matisse“ – aufbewahrt werden.

Unter den wertvollen Ausstellungsobjekten, die die Entwurfsphase der Kapelle betreffen, befindet sich auch der Entwurf (in natürlicher Größe) der Keramik des Presbyteriums mit der Darstellung La Vierge à l'Enfant, der dank einer Schenkung des Sohnes des Künstlers, Pierre Matisse, 1980 mit den entsprechenden Skizzen in die Vatikanischen Sammlungen einfließen konnte.
Zu diesen außergewöhnlichen Monumentalwerken kommt auch der Bronzeguss des Altar-Kruzifixes hinzu, den die Dominikanerinnen von Vence 1973 stifteten, als die  von Papst Paul VI. gewünschte Sammlung für zeitgenössische Kunst eingeweiht wurde.

Von besonderem Interesse entlang des Ausstellungsparcours ist die Matisse-Vitrine, die in den Saal einführt und eine reiche Auswahl an signierten Briefen und Lithographien mit Darstellungen der Jungfrau Maria zeigt, sowie die vom Künstler eigens für die Feiern in der Kapelle entworfenen farbenfrohen Messgewänder.
Am Tag der Einweihung der Chapelle du Rosaire stellte Henri Matisse sein Werk dem Bischof von Nizza mit folgenden Worten vor: “Exzellenz, ich unterbreite Ihnen demütigst die Rosenkranzkapelle der Dominikanischen Nonnen von Vence. Die vier Jahre intensiver und mühevoller Arbeit erfordert hat: sie ist das Resultat meiner gesamten künstlerischen Laufbahn, und ich betrachte sie – trotz all ihrer Unvollkommenheiten – als mein Meisterwerk”.