Lünette Azor, Zadok
Da keine Informationen über die Figuren vorliegen, wäre jeder Identifikationsversuch vergebens. Links ist eine Frau dargestellt, die einem Kind einen „außer Sichtweite“ liegenden Punkt zeigt. Das Kind, das wohl gerade mit Schreiben oder Zeichnen beschäftigt war, dreht sich nur langsam und zögernd um. Die Pose der Frau ist natürlich, mit unterhalb des Knies umschlungenen Beinen, leicht gebeugtem Kopf und Schultern. Ihr Gewand ist rosa, mit lilafarbenen Schattierungen, gelber Bordüre und einem blassgrünen Band um der Taille; ein Umhang – in leuchtendem Gelb – liegt über ihrem Arm.
Auf dem Haupt trägt sie eine merkwürdige Kopfbedeckung in bunten Farben: ultramarinblau, leuchtend rot, gelb mit grünen und orangen Punkten.
Auf der rechten Seite, dem Betrachter zugewandt, ein allein dasitzender alter Mann; das von tiefen Falten durchzogene Gesicht in Gedanken versunken. Er ist in einen ockergelben Umhang gehüllt und zeigt einen mit einem grünen Ärmel angetanen Arm – in Sekkomalerei –, der in starkem Kontrast zu der vorherrschenden Farbe steht. Der durch ein Spiel von Licht und Schatten plastisch effektvoll in Szene gesetzte Leib hebt sich deutlich vom Hintergrund ab und lässt das mit flüchtigen Pinselstrichen und minimalem Farbaufwand gezeichnete Gesicht in den Hintergrund treten.