Abteilung für die Ethnologische Sammlungen Anima Mundi
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Am 18. Oktober 2019 besuchte Papst Franziskus das renovierte Ethnologische Museum Anima Mundi.
Bei dieser Gelegenheit erinnerte der Heilige Vater an das, was der Auftrag des Museums ist: den Geist jeder Kultur willkommen zu heißen. Er bekräftigte dessen Identität und definierte das Museum Anima Mundi als „ein lebendiges Haus, das bewohnt wird und dessen Pforten den Völkern der ganzen Welt offen stehen.“ Durch die „Schönheit und Kunst“, die in diesem Haus gesammelt und in „aller Transparenz“ ausgestellt werde, erinnere es uns alle „an den Wert der Harmonie und des Friedens unter Völkern und Nationen“ und lasse „die Stimme Gottes erklingen“.
Derzeit werden über 80.000 Objekte und Kunstwerke im Ethnologischen Museum Anima Mundi aufbewahrt. Die Sammlung ist breit gefächert: sie reicht von Tausenden prähistorischer Funde, die über zwei Millionen Jahre alt sind, bis zu Geschenken, die der amtierende Papst erhalten hat. Geographisch umspannt die Sammlung die Zivilisationen aller Kontinente – Australien und Ozeanien, Afrika, Asien, Europa und Amerika, einschließlich einer wertvollen Sammlung von Funden, die aus präkolumbianischer Zeit stammen.
Die Geschichte des Museums beginnt mit Schenkungen aus Amerika, die Papst Innozenz XII. 1691 aus Amerika erhielt. Sie ging in den folgenden Jahrhunderten mit der Sammlung Kardinal Stefano Borgias (1731-1804) weiter, einem erklärten Liebhaber „exotischer Kuriositäten“, und fand 1804 in der Sammlung des Museo Borgiano von Propaganda Fide eine Fortsetzung, dem die katholischen Missionen Objekte aus der ganzen Welt zusandten. Dieser ursprüngliche Kern konnte dann später in das Missionarisch-Ethnologische Museum einfließen, das 1926 von Papst Pius XI. gegründet wurde und dessen Sitz der Lateranpalast war. Pius XI. wollte nämlich, dass die positiven Früchte der Vatikanischen Ausstellung erhalten bleiben, mit der er die kulturellen, künstlerischen und spirituellen Traditionen der Völker aus aller Welt im Heiligen Jahr 1925 einem breiten Publikum bekannt gemacht hatte. Der große Erfolg der Ausstellung, bei der über eine Million Besucher mehr als 100.000 Objekte und Kunstwerke bewundern konnten, überzeugte den Papst davon, diese temporäre Veranstaltung in ein Museum umzuwandeln, dessen Organisator und erster Direktor der berühmteste katholische Ethnologe des 20. Jahrhunderts sein sollte: Pater Wilhelm Schmidt (1868-1954)
Das Missionarisch-Ethnologische Museum war bis zu seiner Verlegung an seinen heutigen Standort in den Vatikanischen Museen im Lateranpalast untergebracht. 1973 wurde das Museum von Paul VI. eingeweiht.
Gegenwärtig ist das Ethnologische Museum Anima Mundi dabei, seine Räumlichkeiten und Ausstellungs-Gestaltungen umzustrukturieren. Die Sammlung soll die verschiedenen Gemeinschaften, die den Päpsten seit dem 17. Jahrhundert die hier ausgestellten Objekte zukommen ließen, im transparenten und aufrichtigen Dialog miteinander zeigen und so als Verbindungsglied fungieren, das allen Völkern im Geiste des konstruktiven Dialogs, der Freundschaft und des Respekts eine „Stimme“ gibt.