Museums at Work
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Das Kruzifix von Alessandro Algardi

14. Februar – 4. Juni 2018
Saal XVII., Pinakothek

Nach seiner letzten Ausstellung im Jahr 1999 wird das Kruzifix des Bologneser Bildhauers Alessandro Algardi (1598-1654) ab dem 14. Februar wieder in der Pinakothek der Vatikanischen Museen zu sehen sein. Das Ausstellungsstück ist aber nicht das Original, sondern das Hilfsnegativ aus Ton, das zur Anfertigung des  Bronzegusses verwendet wurde. Algardi selbst hat es 1653 Vincenzo Monticelli geschenkt, Rektor und Kaplan der Kirche Santa Marta im Vatikan, wo es aufgestellt wurde, noch bevor Cristoforo Segni, Maggiordomo von Papst Innozenz X., seine Grabkapelle errichten ließ, den späteren Bestimmungsort des Werkes. Das Kruzifix blieb bis 1930 in der Kirche und wurde erst nach dem Abriss derselben in die der hl. Martha geweihte Kirche des Governatoratspalasts gebracht. Von dort aus gelangte es in die Museen des Papstes. Das Original aus Bronze ist leider nicht mehr auffindbar. Als Erinnerung daran ist nur ein dem Maler Giovanni Francesco Grimaldi zugeschriebener Kupferstich mit der Darstellung des Begräbnisses von Marchese Ludovico Fachinetti in der Kirche „Santi Giovanni e Petronio dei Bolognesi“ in Rom erhalten, auf dem das Kruzifix zu sehen ist. Eine zweite Version wurde für Agostino Franzone angefertigt und 1677 in die Kapelle seiner Familie in der Kirche „Santi Vittore e Carlo“ nach Genua gebracht.

Als eine Art symbolischer Verweis ist in Saal XVII. der vatikanischen Pinakothek auch der Terrakotta-„Entwurf“ der Taufe Christi ausgestellt, der ebenfalls Algardi zugeschrieben wird. Das kleine Modell legt Zeugnis dafür ab, dass der Bologneser Bildhauer bereits seit Anfang seiner Karriere eine Vorliebe für Ton und Werke kleiner Dimensionen hatte.