Federico Zeri und die Vatikanischen Museen
Federico Zeri und die Vatikanischen Museen

Federico Zeri und die Vatikanischen Museen

Donnerstag, 4. November 2021 – 16:30 Uhr
Konferenzsaal der Vatikanischen Museen – Livestream

Zum 100. Jahrestag der Geburt Federico Zeris (1921-1998), ist es den Vatikanischen Museen ein Anliegen, diesen großen italienischen Historiker und Kunstkritiker zu würdigen: Am 4. November widmen sie ihm eine Ausgabe der Veranstaltungsreihe Donnerstag der Museen.

In die Veranstaltung einführen wird die Direktorin der Vatikanischen Museen, Barbara Jatta. Danach werden die Kuratorin der Abteilung für Altertümer aus Ägypten und dem Nahen Osten, Alessia Amenta, und ihr Assistent Mario Cappozzo zu Wort kommen.
Die Vorträge mit den Titeln „Der Nachlass Zeri im Museo Gregoriano Egizio" und „Federico Zeri und Palmyra" werden beleuchten, wie und warum 1999 ein Fayum-Porträt eines jungen Mannes (erstes Viertel 4. Jh. n. Chr.) und zehn in Stein gemeißelte Grabporträts aus Palmyra (2. und 3. Jh. n. Chr.) aus Zeris persönlicher Sammlung durch eine testamentarische Hinterlassenschaft in die Vatikanischen Museen gelangt sind.

Seit dem Jahr 2000 sind die Werke in einem besonderen, an den Nischen der Familiengräber in Palmyra orientierten Rahmen des „Museo Gregoriano Egizio“ (Ägyptisches Museum) dem Publikum der Museen des Papstes zugänglich. Das Fayum-Porträt ist seit 2007 in einer neuen, modernen Vitrine ausgestellt, deren Streiflicht die für das Kunstwerk verwendete Enkaustik-Maltechnik hervorhebt.
Für Zeri war die Spätantike ein wichtiges Zeitalter. Kein Wunder also, dass es ihm ein Anliegen war, sich mit dieser komplexen und reichen Epoche zu befassen, was ihm nicht zuletzt auch durch seine profunde Kenntnis und die Vertrautheit mit den entsprechenden Quellen möglich war.
Die Reliefs aus Palmyrena hatten für den Gelehrten auch eine persönliche Bedeutung, die mit der Geschichte seiner eigenen Familie zusammenhing: er vermutete, dass sie ursprünglich aus Syrien stammte.
Im Februar 2019 haben die Vatikanischen Museen einen Band herausgegeben, der den Grabplastiken aus der antiken Stadt Palmyra gewidmet ist: "The Collection of Palmyrene Funerary Portraits in the Vatican Museums". Die Arbeit ist Teil des bedeutenden internationalen Palmyra Portraits Project der dänischen Universität Aarhus, das von der Wissenschaftlerin Rubina Raja geleitet wird.

Heute wie damals ist es wichtig, daran zu erinnern, dass diese Publikation Khaled al-Asaad gewidmet ist, dem syrischen Archäologen, der von 1963 bis 2003 die Ausgrabungen in Palmyra leitete und 2015 von den Taliban ermordet wurde.