„Progetto Sekhmet“
„Progetto Sekhmet“

„Progetto Sekhmet“

Feldarchäologie in Ägypten und technologische Innovation

Donnerstag 4. Mai 2023 – 16:00 Uhr
Konferenzsaal der Vatikanischen Museen – in Präsenz und im Livestream

Der Donnerstag der Museen am 4. Mai ist der Vorstellung des „Progetto Sekhmet“ [Sekhmet-Projekt] gewidmet. Dabei handelt es sich um ein internationales und multidisziplinäres Forschungsprojekt unter der Leitung von Alessia Amenta, Kuratorin der Abteilung Altertümer Ägypten und Naher Osten der Vatikanischen Museen, in Zusammenarbeit mit Assistenzkurator Mario Cappozzo, das Hunderte von Granodiorit-Statuen der löwengestaltigen Göttin Sekhmet untersucht. Ein Name, der „die Mächtige“ bedeutet: sie ist die irdische Materialisierung der furchterregenden ägyptischen Gottheit mit dem Kopf einer Löwin und dem Körper einer Frau.

Das Projekt begann 2017 nach der Restaurierung von elf Statuen dieses Typs aus dem „Museo Gregoriano Egizio [Ägyptischen Museum]. Dank der Restaurierungsarbeiten, die unter der Aufsicht des Restaurierungswerkstatt für Steinkunst der Vatikanischen Museen und mit Unterstützung der Patrons of the Arts in the Vatican Museums (Kanada-Kapitel) durchgeführt wurden, konnten wichtige wissenschaftliche Ergebnisse erzielt werden, die dann gemeinsam mit dem Museo Egizio von Turin, das seinerseits 23 Sekhmet-Statuen besitzt, weiterentwickelt wurden.
Diese Skulpturen, von denen es einige Hundert gibt, die heute in zahlreichen Museen auf der ganzen Welt und an einigen Orten in Ägypten aufbewahrt werden, befanden sich ursprünglich wahrscheinlich alle im Totentempel des Amenhotep III. in Theben-West im heutigen Kom el-Hettan (ein Tempel, der zwischen 1390 und 1353 v. Chr. errichtet und später durch ein schreckliches Erdbeben zerstört wurde). Sie stellen in der Geschichte der Menschheit die größte Serienproduktion von Skulpturen eines einzigen Themas dar.
Am „Progetto Sekhmet“ wirken verschiedene Fachleute und Institutionen mit: The Colossi of Memnon and Amenhotep III Temple Conservation Project unter der Leitung von Hourig Sourouzian, das Museo Egizio von Turin, die Abteilung für Erd- und Meereswissenschaften der Universität Palermo, die Ditta Azimut LP, Emiliano Ricchi, Stefano Mastrostefano (Universität Molise), Luigi Mastrostefano (MIUR) und sowie das Kabinett für wissenschaftliche Forschungen zu Kulturgütern der Vatikanischen Museen.

Die Konferenz vom 4. Mai wird eine wertvolle Gelegenheit sein, die Komplexität, die Besonderheiten und die bisherigen Ergebnisse der Forschungs- und Studienarbeiten einem nicht fachkundigen Publikum vorzustellen.
Nach der Begrüßung durch die Direktorin der Vatikanischen Museen, Barbara Jatta, wird Projektleiterin Alessia Amenta in das Projekt einführen. Restaurator Emiliano Ricchi wird die technischen Aspekte dieser imposanten Skulpturengruppe erklären; der Vortrag von Ingenieur Stefano Mastrostefano wird sich um den Einsatz von künstlicher Intelligenz bei der Verarbeitung der großen Datenmengen drehen, die für jede einzelne Statue gesammelt wurden. Bei dem Treffen wird auch dem Istituto Europeo di Design Raum gegeben, das durch die Ausarbeitung einiger interessanter Abschlussarbeiten für das akademische Jahr 2021-2022 am „Progetto Sekhmet“ mitgewirkt hat.