Afrikanische Webarten. Insika-Paravents aus Ruanda
Geschichte und Restaurierung
Konferenzsaal der Vatikanischen Museen – in Präsenz und im Livestream
Der Donnerstag der Museen vom 16. März führt uns nach Ruanda: Heimat der wertvollen Insika-Paravents, die erst unlängst von der Restaurierungswerkstatt für Kunstwerke aus verschiedenen Materialien der Vatikanischen Museen restauriert wurden. Koordiniert wurde das Projekt von Verantwortliche Leiterin Stefania Pandozy, unter der wissenschaftlichen Leitung des Kurators des Vatikanischen Ethnologischen Museums Anima Mundi, Pater Nicola Mapelli.
Die aus Bambus und gewebten Pflanzenfasern hergestellten Insikas gehören zu den seltenen Zeugnissen der hochentwickelten und komplexen ruandischen Gesellschaft, was sich auch in der Raffinesse der Ausführungstechnik zeigt. Dank bibliografischer und archivarischer Forschungen, die sich auf den fruchtbaren Austausch mit internationalen Institutionen und Wissenschaftlern stützen, konnten viele nützliche Informationen über diese noch wenig erforschte Art von Artefakten gesammelt werden. Das Weben und Verweben der Fasern wurde meist von hochrangigen Frauen ausgeführt, die – der Tradition entsprechend – etablierte und konventionelle Dekorationsmotive in geometrischen Formen reproduzierten, die von der Tier- und Pflanzenwelt inspiriert waren.
Die einzigartige Verflechtung der Linien und die dynamische Hell-Dunkel-Gestaltung machten diese Paravents zu idealen Einrichtungselementen, mit denen die verschiedenen Räume in den königlichen Residenzen auf elegante und kostbare Weise abgegrenzt und reservierte Bereiche für die verschiedenen Tagesaktivitäten geschaffen werden konnten.
Die beiden Insikas, die Gegenstand der Konferenz sind, stammen ursprünglich aus Ruanda und wurden von den Weißen Vätern aus Dar es Salaam (Tansania) zur vatikanischen Weltmissionsausstellung des Jahres 1925 geschickt. Heute sind sie im Vatikanischen Völkerkundemuseum Anima Mundi zu sehen, und zwar entlang des renovierten Parcours "Afrika", der nun für die Öffentlichkeit zugänglich ist.
Der schlechte Erhaltungszustand und die Zerbrechlichkeit der Materialien machten 2022 eine umfassende Restaurierung erforderlich. Und der ging nicht nur eine genaue Untersuchung der Web- und Flechttechniken voraus, sondern auch eine detaillierte Diagnose der verwendeten Pflanzenfasern, Pigmente und Bindemittel.
Die Restaurierung wurde mit der großzügigen Unterstützung der Patrons of the Arts in the Vatican Museums durchgeführt, die das Projekt mit Begeisterung übernommen und in allen Phasen aufmerksam verfolgt haben.