Museums at Work
Antonio Canova in den Vatikanischen Museen
Vatikanische Museen
Zum 200. Todestag von Antonio Canova (Possagno 1757 - Venedig 1822) widmen die Vatikanischen Museen dem großen Bildhauer ein originelles Ausstellungsprojekt, das die Besucher ab dem 25. Oktober auf dem gesamten Museumsrundgang begleiten wird.
Die thematisch gegliederte, breit gefächerte Ausstellung schlägt einen speziellen Canova-Rundgang vor (Cortile Ottagono [Achteckiger Hof], Galleria Chiaramonti, Braccio Nuovo, Pinakothek), und erinnert so auch an die institutionelle Rolle, die der „Bildhauerfürst“ als Superintendent des Staatlichen Kunsterbes und Generaldirektor der Vatikanischen Museen innehatte, sowie an die entscheidende diplomatische Tätigkeit, die er - auf Ernennung von Papst Pius VII. - nach Abschluss des Vertrags von Tolentino (1797) bei den heiklen Verhandlungen über die Rückgabe der von Napoleon beschlagnahmten Kunstwerke ausführte.
Die Canova-Feiern im Vatikan - unter der Leitung und Kuratierung von Barbara Jatta und Alessandra Rodolfo, Leiterin der Abteilung für Kunst des 17. und 18. Jahrhunderts - finden ihren Höhepunkt in der Vorstellung der neuen Dauerausstellung im eleganten Sala delle Dame [Damensaal] im Herzen der Vatikanischen Paläste: eine Ausstellung, die dem breiten Publikum der Museen zum ersten Mal einen wertvollen und bisher ungesehenen Kern von Werken dieses großen Meisters vorstellt: Skizzen, Modelle und Gipsabgüsse religiöser Art.
In der Würdigung der zahllosen Talente und der Vielseitigkeit des begnadeten Meisters aus Possagno, der zu Lebzeiten als „der neue Phidias“ gefeiert wurde, durfte der Hinweis auf sein kreatives Schaffen und die wichtigen Innovationen, die er in die bildhauerische Praxis einbringen konnte, natürlich nicht fehlen. Für die Dauer der Ausstellung wird Saal XVII. der Vatikanischen Pinakothek das römische Atelier wieder zum Leben erwecken, das Canova von 1783 bis 1822 in der Rione Campo Marzio - zwischen Via della Colonnette und der heutigen Via Antonio Canova - mit seinen zahlreichen Mitarbeitern teilte. Um die historische Rekonstruktion des Arbeitsumfelds dieses Künstlers zu gewährleisten, wurde eigens ein maßstabsgetreues Modell seines Ateliers mit 3D-Drucken der Statuen des Perseus und der Faustkämpfer im Inneren erstellt. Zu den originalen bildhauerischen Zeugnissen der Ausstellung gehören - neben dem außergewöhnlichen Exponat der von dem Meister geschaffenen Büste Pius' VII. - zwei Porträtbüsten seines brüderlichen Freundes und engen Mitarbeiters Antonio D'Este, sowie ein Keramiktondo mit dem Konterfei Canovas: eine symbolische Hommage des zeitgenössischen Künstlers Luigi Ontani, der seit Jahren in dem Atelier arbeitet, in dem der große neoklassische Bildhauer vor 300 Jahren seine berühmtesten Meisterwerke schuf.
Ermöglicht wurde das Projekt dank der großzügigen Unterstützung der Patrons of the Arts in the Vatican Museums, insbesondere von Rick und Lisa Altig vom Nordwest-Kapitel.