Museums at Work
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Ein Meer von Lichtern

Vergoldete Schnitzarbeiten eines Altaraufsatzes

Ab dem 20. März 2024
Saal XVII., Pinakothek

Die Veranstaltungsreihe Museums at Work geht in die nächste Runde: ab dem 20. März wird in Saal XVII. der Vatikanischen Pinakothek die Wiederentdeckung eines neu restaurierten Meisterwerks gefeiert.
Als Kuratorin der Ausstellung mit dem Titel „Ein Meer von Lichtern. Vergoldete Schnitzarbeiten eines Altaraufsatzes“ fungiert Alessandra Rodolfo, Leiterin der Abteilung für Kunst des 17. und 18. Jahrhunderts. Es ist die erste von drei Ausstellungsinitiativen (zwei davon können seit dem 23. März im Museumspol von Castel Gandolfo besucht werden), die die Direktion für Museen und Kulturerbe in der Fastenzeit als Reflexion über die Themen und Riten vorschlagen wollten, die die Osterfeierlichkeiten begleiten.

Das Ausstellungsobjekt war Gegenstand sorgfältiger diagnostischer Untersuchungen durch das Kabinett für wissenschaftliche Forschungen zu Kulturgütern und einer komplexen Restaurierung, die von den fachkundigen Händen von Stefano Tombesi, Massimo Alesi und Marco De Pillis ausgeführt wurde, die alle drei im Labor für die Restaurierung von Gemälden und Objekten aus Holz beschäftigt sind, das unter der Leitung von Restaurierungsmeisterin Francesca Persegati steht.
Es handelt sich um einen prächtigen Aufsatz aus geschnitztem und vergoldetem Holz, den eine mündliche Tradition mit der sogenannten „Macchina di Quarantore“ identifiziert, die an die vierzig Stunden der Verwirrung und des Glaubens erinnert, die zwischen dem Tod Jesu am Kreuz und seiner Auferstehung lagen. Diese szenische Darstellungsform, bei der es sich wohl um die Neuanpassung einer antiken sakralen Ädikula oder eines spätbarocken Prozessionsaufsatzes handelt, erinnert an eine Arche, in der der Leib Christi ruht, und fügt sich in die Tradition der Heiligen Gräber ein, die ab Gründonnerstag die Zeit der Meditation, der Anbetung und des Gebets markiert.

Der Altaraufsatz, der wahrscheinlich als sakrale Prozessions-Ädikula entstand, kam zu einer unbekannten Zeit in den Vatikan, um dann - in jüngerer Zeit und mit dem Zusatz des mystischen Lammes in der Mitte und einem Strahlenkranz im Hintergrund - in eine „Macchina delle Quarantore“ für die Aussetzung des Allerheiligsten Altarsakraments umgewandelt zu werden. Verwendung fand sie wahrscheinlich in der Cappella Paolina, sicher aber in der Kirche Sant'Apollinare in Rom, wo sie von 1984 bis 1991 blieb, als sie im Historischen Museum des Lateran-Palastes ausgestellt wurde. Ermöglicht wurde das Projekt der Wiederherstellung und Aufwertung dieses wertvollen Artefakts durch die großzügige Unterstützung der Patrons of the Arts in the Vatican Museums - Ohio Chapter.